Merseburg/mz –
Das Landesliga-Kreisderby zwischen dem SV Braunsbedra und Blau-Weiß Farnstädt hat trotz oder gerade wegen der völlig unterschiedlichen Ansprüche seinen besonderen Reiz. Die Blau-Weißen sind derzeit Tabellendritter und können, vorausgesetzt sie gewinnen ihre beiden noch ausstehenden Begegnungen, sogar noch Landesliga-Meister werden. „Und das wollen wir mit aller Macht versuchen“, gibt sich Farnstädts Präsident Jochen Conrad kämpferisch. In den vergangenen Jahren hatten die Farnstädter zu Ende der Saison hin, zumeist völlig andere Situationen zu meistern. Zumeist brauchten die Blau-Weißen noch Punkte, um sich aus dem Abstiegskampf heraus zu halten. „Diesmal sind wir in einer wirklich komfortablen Position. Wir können locker dem Saisonfinale entgegensehen“, freut sich Conrad. „Allerdings müssen wir in Braunsbedra gewinnen, wenn wir im Geschäft bleiben wollen“, betont er. Aber die Gäste sehen die Aufgabe im Geiseltal als lösbar an, zumal Christian Haufe und Christian Heditzsch Trainer Michael Hüneburg wieder zur Verfügung stehen.
Nicht dabei ist Felix Bartolini aus persönlichen Gründen. Mit Freude erinnern sich die Gäste an die Hinrunde, als sie in Farnstädt mit 6:1 gesiegt hatten. „Aber dieses Spiel sollten wir nicht zum Maßstab machen, denn da lief es für uns optimal, während die Braunsbedraer kein Bein auf den Boden brachten“, mahnt Coach Hüneburg. Dies sieht Sven Seemann, der die Braunsbedraer Mannschaft nach dem Rücktritt von Ulf Schwiecker als Verantwortlicher betreut, nicht viel anders. Seemann, der nach einer Knie-Operation auf dem Weg der Besserung ist, möchte nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen beim SV Braunsbedra die letzten beiden Saisonspiele noch erfolgreich über die Bühne bringen. „Zumal wir keinen Druck haben, denn an unserer Tabellenposition lässt sich kaum noch etwas ändern“, betont er. Die Gäste sind seiner Meinung nach ob ihrer Aussage zur Meisterschaftsentscheidung etwas mehr in Zugzwang. Die Geiseltaler wollen das letzte Heimspiel der Saison siegreich gestalten, sich mit einer guten Leistung bei den Fans für die Unterstützung während der Spielserie 2014/15 bedanken. „Wir werden alles versuchen, um die drei Punkte in Braunsbedra zu behalten“, so Seemann.
Dass die Niederlage (1:4) am vergangenen Spieltag in Annaburg ein Ausrutscher und auch der dünnen Personaldecke geschuldet war, möchten die Geiseltaler im anstehenden Kreisderby unter Beweis stellen. Gerade vom Kader her sieht es diesmal beim SV Braunsbedra wieder etwas besser aus. Einige zuletzt fehlende Akteure sind wieder dabei. Nur hinter den Einsätzen von Sergio Saranha (arbeitsbedingt) und dem zuletzt angeschlagenen Marco Preuss stehen noch Fragezeichen. „Dass uns die 1:6-Klatsche aus dem Hinspiel noch wurmt und wir uns dafür sehr gern revanchieren möchten, steht außer Frage“, sagt Seemann. Ob sich die Querelen in der Führungsetage ausblenden lassen oder sogar stimulierend auf das Spiel auswirken, bleibt abzuwarten.
Quelle: MZ / Heinz Böttger